Halqa "Ulad Hmer"

Die Gruppe Ulad Hamr hat ihren Namen aus dem Dorf, aus dem die Mitglieder stammen. Das Dorf Hamr liegt süd-östlich der Stadt Safi. Die Darbietungen der Gruppe Ulad Hamar bestehen aus verschiedenen Vorführungen. Als erstes führen die Jäger ihre Kunststücke mit Gewehren, die sie durch die Luft wirbeln vor. Anschließend gibt es ein komödiantisches Stück, in dem ein Hochzeitsspiel vorgeführt wird. Die Braut wird von einem Mann in Frauenkleidern dargestellt. Höhepunkt der Halqa ist die Performance des "Rahali" mit einem kochend heißen Kessel.

Die Halqa der Ulad Hmar tradierte sich aus einer Gruppe in der Nähe von Kalaa El Srghna und Bouia Omar. Neben dem Djemaa El Fna in Marrakesch bereist die Gruppe auch andere Städte in Marokko, um ihre Darbietungen vorzuführen. Ihre Zuschauer kommen aus allen Gesellschaftsschichten und Altersgruppen.

Gegründet wurde die Gruppe von Mubarak El Fakhar, der bis Heute noch mit der Schere seines Scheichs den rhythmischen Takt zum Trancetanz angibt. Die Darbietungen der Gruppe haben drei Hauptthemen. Einmal die Vorführungen mit Gewehren, die durch die Luft gewirbelt werden und Tänze mit Messer und Scheren.  Zum anderen gibt es ein komödiantisches Stück, in der eine Hochzeitssituation gespielt wird. Die Frauen werden von Männern in Frauenkleidern dargestellt. Als letztes findet die Darbietung des "Rahali" statt, der sich auf Bouia Omar bezieht. Im Trancetanz, dessen Rhytmus von der Gruppe vorgegeben wird, trinkt der "Rahali" aus dem kochend heissen Kessel, ohne sich zu verbrennen.

Bouia Omar, nord-östlich von Marrakesch in Richtung Fez gelegen, ist ein Ort, in dem mit archaischen Methoden psychisch kranke Menschen behandelt werden.
Dort befindet sich der Marabut des Heilige Bouia Omar. Es wird erzählt, dass die Jnun unter der Erde wohnen und sich unter dem Marabut des Bouia Omar ein Loch befindet. Man sagt ihm nach, Bändiger der Dämonen zu sein. 

Der Protagonist der Gruppe, M'hamed Ez Zahhry war selbst 7 Jahre in Bouia Omar zur Behandlung, gefesselt an Händen und Füssen. Eines Tages griff er ins Feuer, um aus dem kochend heißen Kessel zu trinken. Seitdem führt er seine Performance mit dem kochend heißen Kessel vor. Wie er sagt, wird er durch die Baraka des Bouia Omar nicht verbrannt. 

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